Wasserburger Maria-Schell-Nacht zum 15. Todestag fällt aus wegen Corona
„Harry, hol schon mal den Wagen“: Dieser Satz von Kommissar „Derrick“ ist Kult – ebenso wie die Folgen, in denen Maria Schell mitspielte. Tochter Marie Theres Kroetz Relin hätte sie gerne zum 15. Todestag des Weltstars im Rahmen des Kinofestivals „Region 18“ gezeigt. Doch daraus wird nichts.
Wasserburg – Sonntag ist ihr 15. Todestag: Am 26. April 2005 verstarb Weltstar Maria Schell, der lange in Wasserburg lebte und der die Stadt Anfang dieses Jahres die erste nach der Schauspielerin benannte Straße widmete.
Tochter Marie Theres Kroetz Relin, selber Schauspielerin (aktuell in „Lena Lorenz“), hätte im Rahmen des von ihr ins Leben gerufenen Filmfestivals „Region 18“ der Mutter gerne eine Maria-Schell-Nacht – unter anderem im Kino Utopia – gewidmet. Geplant waren Aufführungen von Derrick-, Tatort-, Kojak- und „Der Kommissar“-Folgen, in denen Maria Schell mitspielte. „Der Kommissar“ kann in Corona-Zeiten auf Youtube angesehen werden. „Neben meiner Mama spielen mein Vater Veit Relin und meine Tante Stella Schell mit“, berichtet Kroetz Relin.
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Auch zum 1. Todestag (21. April) von Schauspielerin Hannelore Elsner, einer Freundin der Familie Schell, hätte Kroetz Relin gerne einen Filmabend in ihrer Reihe veranstaltet. Sie hatte die Rechte für „Die endlose Nacht – Nebel über Tempelhof“ bekommen. Doch auch diesen Film konnte sie nicht zeigen.
Die Wasserburgerin, derzeit online beim Proben für die Komödie „Ungeheuer heiß“, deren Premiere in Essen im April geplant war, lässt sich jedoch nicht unterkriegen. Sie wird, sobald es wieder geht, erneut die Stars für ihr Festival „Region 18“ aufs Land holen, damit sie unter anderem im Utopia ihre Lieblingsfilme zeigen: Zugesagt haben schon die Schauspieler Robert Atzorn und Gisela Schneeberger sowie Kroetz Relins-Ex, der Dichter und Schauspieler Franz-Xaver Kroetz („Baby Schimmerlos“) zugesagt. Trotz dieser ermutigenden Aussagen hängt auch Kroetz Relin als Festivalveranstalterin, Autorin und Schauspielerin derzeit in der Luft. Die vielen Hilfsprogramme als Rettungsschirme aus der Corona-Krise greifen bei Kulturschaffenden nicht.
Was Kroetz Relin besonders trifft: die ausgefallene Kinonacht zur Erinnerung an ihre Mutter Maria Schell. Was sie empfunden hat, als sie am Morgen des 26. Aprils vor 15 Jahren die Nachricht erhielt, schildert sie hier.
© Heike Duczek, erschienen in der Wasserburger Zeitung am 25. April 2020