SINGEN
Träume reifer Frauen in der Singener Stadthalle
Corona hat unser Leben in vielerlei Hinsicht beeinträchtigt und reduziert. Dies mussten auch die Besucher der Stadthalle erfahren, die, in einer überschaubaren Zahl, in gebührendem Abstand zueinander saßen. Statt einer Pause mit Bewirtung und lebhaften Gesprächen über das Gesehene waren Maskenpflicht und Verhaltensregeln angesagt. Die Komödie „Ungeheuer heiß“ wurde von Markus Majowski inszeniert, der auch Lisas Ehemann Berti spielte. Kerstin Fernström, die die Rolle von Lisas Schwester Ulla verkörperte, hat das Stück übersetzt.
„Er war jung, jung, jung“, schwärmte Lisa ihrer Freundin Gerda vor. Lisa (Marie Theres Relin), eine Frau in den Fünfzigern, als Personalchefin erfolgreich, ist mit Berti verheiratet, der seinen Lebensunterhalt als Hausmeister eines Luxushotels verdient. Ausgerechnet in diesem Hotel hatte Lisa in der Saunagrotte ein fünfminütiges Abenteuer mit einem sehr viel jüngeren Mann. Dass es in dem Hotel überall Kameras gibt, für die ihr Mann Berti zuständig ist, trägt nicht eben zu ihrer Beruhigung bei.
Ebenso wenig die Tatsache, dass gerade jetzt ihre Schwester Ulla zu Besuch kommen und Lisa ihren neuen Lover vorstellen will. Den Ausführungen ihrer Schwester zufolge, handelt es sich genau um diesen smarten Businesstyp, mit dem Lisa sich vergnügt hatte. Gerda, dargestellt von Franziska Traub, eine mannstolle Chaotin, soll ihr helfen, den Ausrutscher geheim zu halten. Aber mit ihren unbeholfenen Vertuschungsversuchen macht Gerda alles nur noch schlimmer . . .
Die sich daraus ergebenden Irrungen und Verwicklungen lassen sich leicht vorhersehen. Die Schauspieler hatten offensichtlich Spaß am Spiel, hier sei besonders Franziska Traub in ihrer Rolle als Gerda erwähnt. Ihr voller Körpereinsatz und die Fähigkeit, sich selbst nicht so ganz ernst zu nehmen, ließ die Zuschauer schmunzeln. In die Rolle der jungen Liebhaber schlüpften David Daria als Frederick und Sebastian Waldemer als Johnny. Für die Darsteller gab es den verdienten Applaus.