von Nathalie Riahi
Sie ist eine absolute Powerfrau und ein Multitalent noch dazu: Marie Theres Relin (54) ist dreifache Mutter, Großmutter einer Enkelin, Hausfrau, Schauspielerin, Buchautorin, Journalistin, Marketingexpertin, Filmvorführerin, Nichtrauchercoach und Kinoprojektentwicklerin. Sie sprüht nur so vor Ideen – und setzt die besten davon um.
Derzeit ist sie in der wunderbaren Komödie „Ungeheuer heiß“ auf der Bühne im Theater an der Kö zu sehen.
„Schauspielern ist für mich die angenehmste Art zu arbeiten, weil es für mich wie Urlaub ist. Ich habe 30 Jahre kein Theater mehr gespielt. Aber es ist wie Radfahren: Man verlernt es nicht“, sagt Relin, die in den vergangenen Jahren vor allem im Fernsehen zu sehen war.
In Düsseldorf zu sein, genießt sie sehr: „Ob auf dem Carlsplatz oder bei meinen täglichen Spaziergängen am Rhein, mir gefällt Düsseldorf. Ich fühle mich sehr wohl hier!“ Vor zwanzig Jahren war sie schon einmal für längere Zeit in Düsseldorf. Damals inszenierte ihr damaliger Mann Franz Xaver Kroetz am Schauspielhaus, sie kümmerte sich um die drei Kinder. „Da habe ich von der Stadt außer Spielplätzen nicht viel gesehen. Jetzt lerne ich Düsseldorf erst richtig kennen.“
Das Düsseldorfer Publikum sei auch entzückend. Es genieße, nach der Corona-Zwangspause endlich wieder ins Theater gehen zu können. „Das Stück ist echt witzig, die Zuschauer amüsieren sich prächtig. Sie finden es auch klasse, ihre Getränke jetzt mit an den Platz nehmen zu dürfen. Da hört man dann auf der Bühne schon mal das Ploppen von Prosecco-Flaschen im Zuschauerraum. Das hat was von Kino, fehlt nur noch das Popcorn“, meint Marie Theres Relin, die die Tochter von Schauspiellegende Maria Schell und Nichte von Oscar-Preisträger Maximilian Schell ist.
Kino – eine weitere Leidenschaft von ihr. In Bayern ist sie bekannt für ihre drei Kinoprojekte „Region18 – Wir holen Stars aufs Land“, „Rent a Kino – Rent a Star“ und das Charity-Projekt für Flüchtlinge „Kino Frauen aller Kulturen“.
Jetzt hat sie innerhalb von zehn Tagen auch in Düsseldorf ein Kinoprojekt ins Leben gerufen. Als sie für die Theater-Crew zum Dank ein paar Kinogutscheine im Filmkunstkino Cinema kaufte, hatte sie wieder eine gute Idee, die sie spontan umsetzte: „Ich war beeindruckt vom organisierten System der Düsseldorfer Filmkunstkinos, da habe ich von meinem Kinoprojekt Region18 erzählt.“ Rent a Kino – rent a Star! Sie stieß auf offene Ohren. „Als ich dann noch mitbekam, dass Robert Atzorn am 23. September in Düsseldorf bei der ZDF-Sendung ’Volle Kanne’ ist, habe ich ihn angerufen und gefragt: Robert, was machst du denn danach…?“ Und nun steht der Termin: Am 23. September liest Robert Atzorn gemeinsam mit Angelika Atzorn ab 14 Uhr im Cinema (Schneider-Wibbel-Gasse, Einlass ab 13.30 Uhr) aus seiner Biografie (Eintritt 20 Euro). Um 15.30 Uhr wird dann in seinem Beisein der Film „Mein vergessenes Leben“(Eintritt frei) gezeigt.
© Nathalie Riahi – EXPRESS, erschienen am 18.09.2020