Carl Schell 1927 – 2019


Wir nehmen Abschied von

 

Carl Schell

 

der am 06. Juni 2019 in den Armen seiner Frau Stella und seiner Tochter Caroline einschlafen durfte.

Carl, geboren am 14.11.1927 war ein außergewöhnlicher Schauspieler, Regisseur, Lebens- und Verwandlungskünstler, Abenteurer, Palmen-Experte und Autor. Er arbeitete mit Bertolt Brecht, Curt Goetz, Helene Waigel, Barbara Eden, Roger Moore u.v.m. zusammen, wanderte nach Brasilien aus, war Filmschauspieler, wurde u.a. bekannt durch seine glänzende Verwandlungskunst in „Die acht Millionäre“, wo er acht verschiedene Rollen spielte, und züchtete nebenbei die größte Freiland-Palmen-Sammlung Mitteleuropas und der nordöstlichen Erde.

Seine große Liebe galt seiner zweiten Frau Stella Schell-Monney, Schauspielerin und Musical-Star.

Aus deren Ehe stammen Marco und Caroline Schell, die wiederum ein angesehene junge Bildhauerin und Malerin ist.

Carl hinterlässt insgesamt 5 Kinder (Pia, Michèle, Alexandra, Marco, Caroline) und 7 Enkelkinder.

 

Carl liebte das Leben.

 

Was bedeutet das Alter für dich?

Carl:

Das ist mir ein wichtiges Thema, weil ich mir Gedanken mache, was kommt. Es ist noch nie jemand zurückgekommen von der anderen Welt. Jetzt bin ich achtzig. und ich wenn ich Glück hab, kann ich vielleicht noch zehn, fünfzehn Jahre leben, aber ich weiß, es geht dem Ende entgegen. Und da mach ich mir Gedanken, zum Beispiel darüber, was ich alles falsch gemacht habe, in meiner Kindheit. Die Spannungen mit meinen Vater, die Flucht nach vorne, sprich mein frühes Auswandern über Paris nach Brasilien.

Aber du blickst doch auf ein erfülltes Leben zurück?

Carl:

Weißt du, in meinem Alter hat man einfach Angst vorm Sterben. Man schläft immer wieder ein, wacht immer wieder auf, aber irgendwann eben nicht mehr. Je länger ich lebe, umso bewusster wird mir die ungeheure Verantwortung, die man im Leben gehabt hat. Mein Lebensziel ist es, ein nützliches Glied der menschlichen Gemeinschaft zu sein. Und seinen Platz in der Schöpfung voll und ganz auszufüllen. Ob ich das geschafft habe, ist eine große Frage. Die Schauspielerei ist eine schöne Leistung auf unserem kleinen Planeten, aber es ist nicht genug. Und deshalb geh ich mit gemischten Gefühlen in die Ewigkeit, weil ich denke, ich hab zu wenig Nützliches gemacht.

Bist du gläubig?

Carl:

Ja, und die Religion ist für alte Menschen unsagbar wichtig, denn sie gehen ja bald und sie möchten wissen, wohin sie gehen und was sie tun. Von all den mir bekannten Religionen ist mir die Christliche am sympathischsten, aus einem ganz einfachen Grund: Dieser Gott hat gelitten. Ein leidender Gott ist uns Menschen näher, denn die Hälfte der Menschheit leidet dauernd. Dass dieser allmächtige Gott herunterkam, um hier auf Erden wie ein Mensch zu leben, zu leiden und zu sterben, empfinde ich dem Göttlichsten am nächsten. Und es gibt mir die Gewissheit, dass kein Stäubchen verloren geht.

 

(© Marie Theres Kroetz Relin – Auszug aus Meine Schells- Eine Familie gesucht und mich gefunden – 2011)

Carl, was für ein Mann!

Carl in seiner Paraderolle – DIE ACHT MILLIONÄRE

Carl in seiner Kindheit

Das Schell Quartett (v. links nach rechts): Maximilian, Maria, Immy und Carl Schell

Carl, hinten links, Max vorne links, Maria hinten rechts, Immy vorne rechts

Die Schell Familie: Carl, Maria, Vater Hermann Ferdinand, Immy, Mutter Margarethe, Maximilian

Innige Beziehung: Carl mit seiner Mutter Margarethe Schell von Noé

Schönster Mann, weit und breit.

Die Liebe seines Lebens: Stella

Seine Lieblingsschwester Maria

(Alle Fotos © Privat-Besitz. Urheber mögen sich bitte melden)

 

Zum 90. Geburtstag 2017: Carl mit seiner Frau Stella

(Erwin Schneider/ Schneider-Press)

NZZ – Der Schweizer Schauspieler Carl schell ist gestorben – ein Artikel seiner Tochter Michèle Schell.

Eine Auswahl seiner Filme:

– DREI MÄDELS VOM RHEIN (D 1955), mit Gardy Granass, Topsy Küppers, Angelika Meissner, Siegfried Breuer jun, Heinz Hilpert, REGIE: Georg Jacoby

– A WEREWOLF IN A GIRLS DORMITORY, GB1961/63, mit Barbara Lass, Curt Lowens, Maurice Marsac, Micela Roc

– UN BRANCO DI VIGLIACCHI, 1962, Cast: Roger Moore, Pascal Petit

– TUNNEL 28: „Escape from East Berlin“, BR Deutschland / USA, 1962, Regie: Kurt Siodmank, Produzent: Walter Wood

– ESPIONAGE:“ The light with a friendly Star“, mit Patricia Jessel, Loretta Parry und Ronald Howard, season1, ep. 9, 4th Dec. 1963

– THE CONFESSION/ QUICK LETS GET MARRIED, USA 1964, mit Ginger Rogers, Barbara Eden, Ray Milland, Elliot Gould

– THE BLUE MAX, USA 1965, mit George Peppard, James Mason, Ursula Andress, Jeremy Kemp, Karl Michael Vogler, Anton Diffring, Loni von Friedl, REGIE: John Guillermin

– GARRISONS GORILLAS , 1967

– TENNISSCHLÄGER UND KANONEN: “ Ritter ohne Furcht und Tadel“, 1967, mit Bill Cosby, Robert Culp, Boris Karloff

– TO DIE IN PARIS (UNIVERSAL-TV1968), mi Louis Jourdan und Letitia Roman

– DEATH VALLEY DAYS: „Count me in… count me out“, mit Judy Cannon (Season 16, ep.14, 24 Feb 1968)

– DEM TÄTER AUF DER SPUR, ARD 1970, mit Stella Mooney

– BUTLER PARKER, 1971-1972, mit Stella Mooney