Schauspielerin Marie Theres Kroetz Relin (50), die schon vor 15 Jahren die „Hausfrauenrevolution“ ausrief, sagt es einfacher: „Wer das Geld verdient, hat das Sagen. Wir können uns das schön reden, aber am Ende funktioniert das so. Deshalb habe ich ja so für eine staatliche Anerkennung der Leistung der Hausfrau gekämpft. Aber da stehen wir noch am gleichen Punkt wie vor 15 Jahren.“
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„Was Albig gesagt hat, ist hart, aber leider wahr,“ sagt Marie Theres Kroetz-Relin. „Ganz oft ist die Situation in deutschen Familien genau so. Die Frage ist nur: Wie sieht seine Ex-Frau ihn? Vielleicht empfindet sie es auch schon lange so, dass er nicht mehr ihrem Niveau und Interessen entspricht? Viele Hausfrauen sind gefangen im Haushalt, ja. Und viele können nicht raus, weil sie nicht abgesichert sind. Für viele Hausfrauen droht der soziale Abstieg, wenn sie sich trennen. Ich würde mir wünschen, dass die Hausfrauen in Deutschland mehr für ihre Rechte aufstehen würden. Wir haben keine Lobby, dabei gäbe es ohne uns keine Gesellschaft. Es gibt Paare, die sich frei entscheiden können, ob und wie viel beide arbeiten. Aber es gibt auch viele, da muss einer zuhause bleiben, weil die Fremd-Betreuung den Verdienst auffressen oder auch gar nicht möglich ist. Und wenn Dein Mann dann den besseren Job hat, dann bist Du es eben. Die Anerkennung, die es dafür gibt, ist einfach erbärmlich. Du trägst ja dazu bei, die kommende Gesellschaft zu formen, die kommenden Renten-Einzahler. Aber selbst bekommst Du nix dafür. Außer vielleicht, dass Dein Kerl Dich irgendwann gegen eine Jüngere austauscht.“
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Erschienen in Bild am Sonntag am 14. Mai 2017 – Autoren: Dorothee Apel, Nils Mertens und Daniel Peters