Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und Spiderpotter
 
Kino. Cola. Popcorn. Film. Spiderman. Nr. 3. „Also, ich habe den Eindruck, Hollywood sind irgendwie die Ideen ausgegangen. Die leben doch nur noch von Nummern: Fluch der Karibik 3, Shrek 3 und hurra, Harry Potter 5.“ - „Ich fand den Film toll!“ grunzt Sohnemann und klettert auf eine Mauer. „Komm runter da!“ schimpft Muttern. „Sonst geht es dir wie dem 10-Jährigen, der sich einbildete, ein Comic-Held zu sein:  kletterte in Spiderman-Manier auf das vier Meter hohe Drahtglas-Dach einer Firmenhalle, brach ein und hat wie durch ein Wunder mit schweren Verletzungen überlebt.“ Sohnemann springt Muttern flink entgegen. „Du Affe!“ grinst sie und grübelt weiter: „Hauptsache die Filmindustrie boomt: erfolgreichster US-Kinostart aller Zeiten, am ersten Tag wurden bereits Einnahmen von rund 43,5 Millionen Euro erzielt! Aber was für Auswirkungen werden all diese Comic-Stories auf eure Generation haben? Die Geschichte handelt doch nur von drei Bösewichten, einem Spiderman samt seinem „dunklen“ Ich und seiner megadoofen Freundin. Überhaupt kommen Frauen schlecht weg: Spidy haut ihr eins in die Fresse, Spidy küsst ’ne Andere, keine Entschuldigung, alles vergessen, denn Spidy bekommt die Angebetete am Schluss ja trotzdem. Und die Moral von der Geschichte: Jeder verzeiht Jedem, was wirklich toll ist, weil ab jetzt braucht man nur noch einen guten Grund für einen Mord, dann ist die Welt in Ordnung. Oder wie?“
Oh Shrek! Muttern spinnt den Fluch des Spiderpotter...


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 20
 
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