Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Der kleine Adolf
Es war einmal ein kleiner Junge, 3 Jahre alt, der im Land des ersten schwarzen Präsidenten, der unbegrenzten Möglichkeiten und der unmöglichsten Namensgebung lebte: seine Eltern tauften den Buben auf die Vornamen Adolf Hitler und keiner störte sich daran. Wahrscheinlich wäre diese Namensgebung niemandem sonderlich aufgefallen, wenn sein Vater sich nicht lauthals bei den Zeitungen beschwert hätte. Denn der kleine Adolf Hitler feierte seinen dritten Geburtstag und sollte eine Geburtstagstorte als Überraschung erhalten. Aber die Supermarktkette weigerte sich beharrlich, die Torte mit seinem Namenszug in Zuckerguss zu dekorieren. Der dreifache Vater schimpfte wütend im Interview: „Das sind doch nur Namen! Ja, das waren damals schlimme Leute, aber meine Kinder sind klein und wachsen unter anderen Bedingungen auf!“ Hätte der Vater bloß nicht so laut geschrieen! Denn so wachte das Jugendamt auf, schaute bei den Eltern vorbei und stellte fest, dass die Eltern den Holocaust - also die massenhafte Vernichtung der Juden durch die Nazis - leugneten und Hakenkreuze im ganzen Haus zu finden waren. Obwohl die Eltern ihre Kinder weder vernachlässigt, noch gewalttätig behandelt hatten, wurden ihnen der kleine Junge und seine Schwestern weggenommen und bei anderen Familien untergebracht. Was aus dem kleinen Adolf Hitler wurde, wissen wir nicht, noch nicht. Dieses Kapitel schreibt die Zukunft. Denn auch wenn man es nicht für möglich hält, diese Geschichte ist NICHT erfunden, sondern so geschehen letzte Woche in New Jersey (USA). Nomen est Omen?



© M.Th. Kroetz Relin 2009- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 06
 
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