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Muttern und der Maschendrahtzaun |
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„Mama, die DDR und der Mauerbau stehen sowieso erst in der 9. und 10. Klasse auf dem Stundenplan und in der 10. Klasse ist nur eine einzige Wochenstunde Geschichte vorgesehen!“ Teenie hängt entnervt über ihren Hausaufgaben.
„Na toll, da bekommt ihr ja wirklich einen „vollständigen“ Überblick über die Geschichte der beiden deutschen Staaten! Mich würde interessieren, was ihr da im Unterricht alles so lernt, wenn schon Dr. Friedbert Pflüger, in seiner Rede am 22.8. beim Grundsatzprogrammkongress der CDU, von „zwei Diktaturen“ spricht. Der Gute stellte damit eben mal die DDR mit dem Nazi-Regime auf eine Stufe! Eine gefährliche Verharmlosung des Dritten Reiches!“ Muttern seufzt. „Wenn er wenigstens die „Diktatur des Kapitalismus“ auch erwähnt hätte. Zum Beispiel den G-8-Gipfel im Juni 2007: Da soll ein 13 Kilometer langer Zaun um die Gemeinde Heiligendamm errichtet werden, 2,50 Meter hoch, im Boden einbetoniert! Gerade mal zwei Durchgänge sind für Einwohner, Touristen und Personal geplant! Sicherheitsmaßnahmen in der "freien Welt" nennt man so etwas, damit die „Herrschenden der Welt“ bei ihrem Gipfeltreffen möglichst nicht gestört werden. Und das ausgerechnet in der ehemaligen DDR. Die Kosten für die neue „Besatzungszone“: 40 Millionen Euro, davon allein 10 bis 15 Millionen für den Zaun!“
Sie seufzt. Wie sang schon Stephan Raab, Muttern?
Maschendrahtzaun makes me feel allright.
And if I ever be king and I get a crown, then it would surely be made of Maschendrahtzaun...
© Marie Theres Kroetz Relin erschienen in "Die Aktuelle" Heft 40 |
