Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Lächeln, bitte!

Wenn die Frau langsam in die Jahre kommt, steht sie vor der Wahl: Entweder sie unterwirft sich der Schönheitsindustrie und versucht, die sich davonschleichende Jugend zu konservieren, oder sie findet sich mit ihren Falten ab. Ich ziehe Letzteres vor und bin zufrieden mit meiner Reife. Dachte ich, bis dato. Aber wehe, wenn ein Fototermin vor der Tür steht und frau verdammt gut aussehen soll! Da machte ich neue Bekanntschaft mit meinem Spielbild: Augenringe, die ersten grauen Strähnen und – huch – die Zähne leicht vergilbt, und wenn ich lächle … du meine Güte … dann tut sich eine faltenreiche Gebirgslandschaft auf. Das Alter nagt und schwups, schon hat die Schönheitsindustrie eine neue Kundin. Ich düste los um Cremes, Augenaufheller, Make-up und Puder zu besorgen. Der Verkäufer wusste meine weibliche Aufregung sofort zu nutzen und drehte mir noch einige Produkte an, von denen ich nicht mal ahnte, dass es sie gibt. Dann kam der Tag der „Wahrheit“: Ich kleisterte stundenlang meine Gesicht mit diversen Make-ups zu und fühlte mich, als hätte ich Beton auf der Haut. Resultat: grauenhaft! Bin das ich? Nein! Also runter mit dem Zeugs, nur zart geschminkt, schlicht natürlich. Mein Charme tuts auch. Jetzt lächeln, bitte! Das Foto-Shooting verlief großartig. Verblüfft betrachte ich die Fotos. Wow – attraktiv, schön und so jung! Das Rezept? Ein guter Fotograf und die moderne Bearbeitung der Fotos. So geht’s auch und ich kann bleiben, wie ich bin. Perfekt!


© M.Th. Kroetz Relin 2009- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 29
 
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