Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück- Spuren im Sand
Verliebt am Strand spazieren gehen, den weichen Sand zwischen den Zehen spüren, Kinderhände, die eifrig und liebevoll eine Sandburg bauen, wer kennt das nicht? Geträumt hat schon jeder einmal davon. Aber Sie ahnten wahrscheinlich nicht, dass 10-15 Prozent Ihrer romantischen Vorstellung aus Plastik besteht! Sie haben richtig gelesen: das was sich unter nackten Füßen so angenehm rau und natürlich anfühlt, besteht zu einem großen Teil aus Kunststoff. Der Biologe Richard Thompson wollte eigentlich Meeresschnecken erforschen und entdeckte auf seiner Suche den Stoff der im Meer gar nicht vorkommen sollte: Plastik. Pellets findet man im Sand, bunte, zwei Millimeter kleine Zylinder, die bei der Herstellung von Plastikobjekten als Rohmaterial verwendet werden. Jährlich werden weltweit etwa 225 Millionen Tonnen Plastik produziert. Und da landet auch so mancher Müll im Meer, wie zum Beispiel der Frachter, der 1992 mit 29.000 bunten Entchen, Schildkröten und Fröschen unterging. Durch die Meeresströmung werden die Plastikteilchen verteilt, im Pazifik gibt es mittlerweile einen Müllstrudel, an dessen Oberfläche auf ein Kilo Plankton sechs Kilo Plastik kommen! Der Meeresforscher erarbeitet nun in Studien die Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Umwelt und die Nahrungskette. „Plastik gibt es erst seit etwa 50 Jahren. Und bisher haben wir keine Anzeichen dafür, dass irgendwelche Mikroorganismen es abbauen könnten." Spuren im Sand, die unsere Kinder für uns ausbaden dürfen- die Sanduhr tickt!


© M.Th. Kroetz Relin 2008- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 13
 
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