Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück- Gleichberechtigung?

Am 9. Januar wäre Simone de Beauvoir, die Mutter des Feminismus, 100 Jahre alt geworden. Die große französische Intellektuelle zeigte mit feinem Gespür die damaligen sozialen Machtverhältnisse und gesellschaftlichen Demütigungsstrategien. 1949 (!) erschien ihr Buch „Das andere Geschlecht". Der Kernsatz dieses Buches „Man wird nicht als Frau geboren, sondern wird es" durchbrach die traditionelle, rollenverteilte Zeit und machte klar, dass die Kultur, die Gesellschaft, darüber bestimmt, wie Frauen und Männer sich verhalten, arbeiten, kleiden. Und die Frage: „Was ist eine Frau?“ wurde beantwortet: Eine Frau ist ein Mensch, der frei entscheiden darf, für oder gegen die Ehe, für oder gegen eine Familie. Keiner hat das Recht, ihr diese Entscheidung abzunehmen oder sie in Frage zu stellen.
Zwar dürfen Frauen heute frei entscheiden, doch der Staat lässt uns eindeutig die Konsequenzen spüren. Auf meinem Einkommensteuerbescheid bekomme ich als alleinerziehende Mutter die Benachteiligung zu spüren:
In der Ehe mit einem Alleinverdiener gab es einen steuerlichen Kinderfreibetrag von 3.648 € pro Kind, als Geschiedene und erst recht Alleinverdienende nur noch 1.824 €! Der zusätzliche Freibetrag für Betreuung oder Ausbildung beläuft sich bei Ehepaaren auf 2160 € und halbiert sich für einen Elternteil auf 1080 €. Lohnsteuerklasse II und 1308 € Freibetrag werden der alleinerziehenden Mutti nur anerkannt, bis einen neuen Mann einziehen lässt. Dann wird sie nämlich wieder als Single besteuert!
Übrigens ziehen 2,2 Millionen Mütter ihre Kinder ohne Partner groß!
Wo bitte geht’s hier zur Gleichberechtigung?

 
© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 05
 
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