Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Vom Winde verweht

Erst kamen Gustav, Hanna und Ike, Lena war auch schon da, und nun folgt Josephine! Nein, ich spreche nicht von meinen wild gewordenen Töchtern und deren Freunden, obwohl man die auch als Wirbelwinde bezeichnen könnte. Ich rede von Hurrikans, die eine texanische Stadt dem Erdboden gleichmachten, 1,2 Millionen Menschen ohne Strom hinterließen, über 60 Todesopfer forderten und auch in Haiti, Florida, Kuba für Chaos und Verwüstung sorgten. Ganze Städte mussten evakuiert werden. Da frage ich mich, warum solche Naturkatastrophen sich nie in unseren Breitgraden austoben, und lese nach: Der „Gott des Windes“, so die Bedeutung in der indianischen Sprache, entsteht grundsätzlich über dem Atlantik bzw. Pazifik, mindestens 5 Breitengrade vom Äquator entfernt, dort, wo die Wassertemperatur um 27 °C beträgt. Die Sonne erwärmt gewaltige Wassermassen, der Wasserdampf steigt auf und durch die Erddrehung beginnt die Luft, sich spiralförmig zu bewegen. Auf der Nordhalbkugel immer gegen den Uhrzeigersinn. Die Corioliskraft verpasst dem Wind seine typische Drehung Richtung Westen bzw. Nordwesten. Um den riesigen, trichterförmigen Wirbel, dessen Auge im Zentrum windstill bleibt, kreisen Stürme, die eine Windgeschwindigkeit zwischen 118 und 300 km/h erreichen. Deshalb spüren wir höchstens die Ausläufer eines Hurrikans, z. B. in Form von starkem Regen. Nun bin ich schlauer! Fragt sich bloß, ob wir durch die globale Erwärmung alle bald vom Wind verweht sein werden?






© M.Th. Kroetz Relin 2008- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 40
 
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