Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und der Lauf des Lebens
Mit einem herzlichen„Guten Morgen“ betrat Muttern das Zimmer, ging gut gelaunt ans Bett, stellt das Frühstückstablett ab, drückte ihr einen herzhaften Kuss auf die Wange und fragte liebevoll: “Na, gut geschlafen?“ Dabei suchte sie ihren Blick, den sie auch etwas verschlafen erhielt.
Muttern schlug die Bettdecke zurück, machte mit mütterlich schnellem Griff die Windel auf und rief erfreut: „Bravo, heute Nacht ist ja gar nichts in die Windel gegangen!“ Muttern strich ihr lobend über den Kopf und fügte hinzu: „So, nun aber schnell aufs Töpfchen. Du musst doch sicher dringend. Und vielleicht klappt es ja auch gleich noch mit einem Stinker!“
Während sie den „Stinker“ machte, schüttelte Mutter das Bett aus, holte eine Bürste, kämmte sie, holte eine Waschschüssel, machte bei ihr „Katzenwäsche“, putzte ihre Zähne und reinigte schließlich, nach vollendetem „Geschäft“, ihren Po. All dies machte Muttern schnell und ohne Widerstreben. Nur an den
aufsteigenden Duft, konnte sie sich einfach nicht gewöhnen, der kostete sie immer wieder etwas Überwindung. “Aber das ist wohl der Lauf des Lebens und die Aufgabe einer Hausfrau!“, dachte sie dennoch positiv.
Muttern setzte sie in ihr Bett zurück  und servierte ihr als Belohnung ein richtig schönes Frühstück.
Nun drückte sie ihr wieder einen dicken Kuss, diesmal auf die frisch gewaschenen Wangen und sagte leise, so als ob sie um Verständnis bitten würde: „So, Muttilein, jetzt muss ich mich mal um den Nachwuchs kümmern gehen.“
Und  Muttern ging um ihre Kinder zu wecken.....



© Marie Theres Kroetz Relin 2003- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 43
 
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