Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Singing sweet Obama

Manchmal hab ich absurde Gedankengänge, die ich einfach aufschreiben muss. Derzeit tobt der Gute-Laune-Song von Kid Rock „All Summer Long“ durch die Charts. Hoffnung und Veränderung, gepaart mit ein wenig Nostalgie und Revolte, denn das Original stammt aus dem Jahr 1964. Ja, und auch ich singe „Sweet Home Alabama“ den Sommer über. Zeitgleich erntet der amerikanische Präsidentschaftskandidat Beifallstürme für seine Rede: „I love Berlin“, denn diese Stadt „… kennt den Traum der Freiheit – Jetzt ist die Zeit, neue Brücken zu bauen". Eine Obamania bricht aus, wir sitzen im gleichen Boot namens Erde, egal ob schwarz, weiß, arm oder reich: Yeah! So viel Begeisterung, trotzdem hab ich das Gefühl, dass sich hier eine schleichende Wahlpropaganda breit macht. Absurd? Täglich nehmen wir rund 3000 Werbebotschaften auf, darunter auch die subtile Werbung. Verbal Placement ist in den USA selbstverständlich: Baut ein Popstar in seinen Song das Wort „Big Mac“ ein, zahlt die Fastfood-Kette pro Erwähnung bis zu 5 Dollar – jedes Mal, wenn der Song im Radio läuft. Effekt: Durch unbewusste Wahrnehmung wird der Konsument selbst zum Werbebotschafter. Weiter ist erwiesen, dass subtiler Zitrusduft Putzverhalten auslöst, weil er die Bedeutung „Sauberkeit“ transportiert, und ein deutscher Schlager in der Weinhandlung steigert den Absatz von hiesigen Weinen.
Ergo: Warum sollte Marketing vor der Politik halt machen? Singing sweet Obama, all summer long ...


© M.Th. Kroetz Relin 2008- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 32
 
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