Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Klappe!

„Klappe!“, ruft Regisseur Josef Vilsmaier und springt hinter dem Monitor hervor. Er ist sichtlich zufrieden mit meiner Leistung. Ich auch, denn erstens stand ich schon ewig nicht mehr vor der Kamera, zweitens ist es nicht so leicht, drei Sätze auf vier Minuten zu spielen und drittens ... „Eine Schnapsklappe nach Drehschluss geht auf mich!“, rufe ich dem Team zu. Es ist für eine Schauspielerin bei einer 2-Tagesrolle eher ungewöhnlich, ein Gläschen Prosecco springen zu lassen, aber es gibt etwas zu feiern. „Heute vor einem Jahr“, beginne ich meine Ansprache vor versammelter Crew, „stand ich mit dem werten Hauptdarsteller vor dem Scheidungsrichter. Heute stand ich mit Franz und meiner Tochter für Die Geschichte vom Brandner Kasper vor der Kamera und spielte seine „verstorbene Frau“ im Paradies. Das wäre zu Lebzeiten – pardon, Ehezeiten – gar nicht möglich gewesen! Auf diese paradiesischen Zustände will ich anstoßen.“ Und proste fröhlich meinem Exgatten zu.
Cut. Ein Film im Film? Nein, meine Realität! Auch wenn mein Gastauftritt im endgültigen Film nur noch zwei Sekunden beträgt, es hat Spaß gemacht. Die Geschichte des schlauen Bayern (Franz Xaver Kroetz), der den Tod (Bully Herbig) überlistet, ist ab 16.10. im Kino. Apropos: So unrealistisch ist die Story vom „ewigen Leben“  gar nicht mehr! Bereits im Jahr 2050 wird jeder 4. Bayer über 65 Jahre alt sein und die Zahl der 80-Jährigen wird auf rund 1,2 Millionen Menschen steigen – das Dreifache von heute!


© M.Th. Kroetz Relin 2008- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 42
 
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