Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und reden ist Silber?
„Horch mal!“ Muttern liest vor: „Hier ist ein interessanter Artikel drin: Frauen haben kleinere Gehirne als Männer. Das ist Fakt!“ Er grinst. „Was euch aber nicht daran hindert, noch genug Platz für eure Lieblingsbeschäftigung zu finden: reden.“ Muttern blättert um. „Das liegt daran, dass Frauen im Sprachzentrum 11 Prozent mehr Hirnzellen haben als Männer! Und jetzt pass auf!“  Er sieht auf. „Diese Zellen sind gut ausgelastet: Frauen sprechen im Schnitt 20000 Wörter am Tag. Männer nur 7000!“ Er schenkt sich Kaffee nach. „Zucker bitte.“ Sie reicht ihm vorlesend den Zucker. „Das hat die Neuropsychiaterin Louann Brizendine in ihrem Buch „Das weibliche Gehirn“ wissenschaftlich belegt.“ Er zündet sich eine Zigarette an. „In den 80er-Jahren behauptete die Wissenschaft, wir wären von Natur aus gleich. Aber jetzt suchen sie wieder nach Unterschieden: Zwar haben Männer mehr Muskelkraft und den wesentlich besseren Orientierungssinn.“ Er gähnt.  „Intellektuell bieten aber die Frauen den simpler gestrickten Männern, die im Durchschnitt alle 58 Sekunden an Sex denken, locker Paroli. Frauen sprechen fantasievoller, kommunizieren besser, beherrschen die Rechtschreibung und gehen in Verhandlungen geschickter vor!“ Sie macht eine Pause. „Und sie üben ihre Art Macht viel subtiler aus!“ Sie wartet auf seine Reaktion. „Hallo? Hast Du mir zugehört!“ Er nickt: „Klar! Wie war das im Mittelteil?“
Wie sagte schon dein Großvater: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, Muttern!


© Marie Theres Kroetz Relin 2006- erschienen in "Die Aktuelle"   in Heft  36
 
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