Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Das Politische ist das Persönliche
Wenn eine Frau weiß was sie will, wenn sie sich durchsetzt, Karriere macht, es schafft, einen Mann vom Thron zu stürzen und obendrein noch sehr attraktiv ist, dann kann das ja nicht mit rechten Dingen zugehen! So denken viele Männer.
Sie versuchen sofort krampfhaft den „frischen Wind“ aus den Segeln zu nehmen und starten die verbale Regatta.
Gabriele Pauli hat mittlerweile viele Spitznamen und muss sich Einiges gefallen lassen: „Sie sind nicht wichtig“, so Stoiber zur „Zerstoiberin“ - „Ich weiß nicht, wie ernst gemeint diese Kandidatur überhaupt ist. Ihre Chancen schätze ich nicht als sehr hoch ein“, sagt Beckstein über die „CSU-Rebellin“. Parteikollegen finden das Ansinnen des "Latexmodels" lächerlich, einen Mediengag. Reine Provokation leiste sich die „Heldin der Basis“ und bei manchem bierseligen Partei-Fußvolk mutiert die „Jeanne d'Arc der CSU“ gleich zur "Hexe".
Aber hallo, ich dachte immer, nur Frauen wären stutenbissig? Und wo, bitte schön, geht’s hier zur Gleichberechtigung?
„Schon allein die Kandidatur ist ein Erfolg" sagt Frau Pauli. Das ist richtig, denn wer etwas verändern möchte, muss damit rechnen, anzuecken und abgelehnt zu werden. Im Englischen sagt man „the personal is the political“ - „Das Persönliche ist das Politische.“
Und persönlich sind wir Frauen, wenn wir unseren Standpunkt vertreten können und sich in unserer Haltung die Wünsche, Träume und Sehnsüchte widerspiegeln, die wir leben.
Mit und ohne Politik.



© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 30
 
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