Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und wie man’s macht...
„Du verstehst mich nicht, Mama!“ – Bumm, mit einem gewaltigen Schlag fällt die Tür ins Schloss, der Schlüssel wird gedreht und ein markerschütterndes Schluchzen ertönt. „Meine Kleine,“ sagt Muttern beruhigenden. „Ich verstehe gut, dass Du noch länger auf der Party bleiben wolltest.... so frisch verliebt, aber...“ Ein lauter Aufheuler gepaart mit einem giftigen „Lass mich“ wird durch die Tür gefaucht. „Aber: es ist fast 2 Uhr früh und Du bist erst 15 Jahre alt!“ Geheule.  „Ich bin auch nur ein Mensch und nach dem nächtlichen Taxi-Dienst, geh ich jetzt ins Bett.“ sagt sie kurz und denkt sich, dass pubertierende Damen sowie schwer zu beeinflussen sind. Ein neuer Tag, Muttern sitzt beim Kaffee, müde ergibt sie sich ihrem eigenen Morgenmuffel. Teenie kommt angerauscht und quatscht sie eine halbe Stunde voll wie sie die Ferien verbringen könnte- Reise, Jobben, Sprachen lernen. „Und, was meinst Du?“ endet Teenies Rede. „Mein Liebes, Du bist 18 Jahre alt und kannst selbst entscheiden, was Du machen möchtest. Ich werde dich unterstützen, so viel ich kann!“ Die Tochter schaut sie sprachlos an. „Eine normale, anständige Mutter würde sagen: Du bleibst die Ferien über Zuhause und studierst, damit Du im Herbst Dein Abitur nach machen kannst etc... Und was machst Du? Du lässt mich selbst entscheiden und schenkst mir die Freiheit. Pfft!“ Muttern zuckt mit den Achseln und grinst. „Morgen, gibt es Stunk?“ fragt der verpennte Sohn. Schweigen. „Ach, dann kann ich ja Play- Station spielen...“ – „Nein!“ sagt Muttern kurz und bündig. „Du bist gemein!“ – „Ja und ich verstehe euch alle nicht, ich weiß. Denn wie man’s macht...“ Richtig, Muttern!


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 29   
 
 

 
< Zurück   Weiter >
2017 Marie Theres Kroetz Relin
WEB-Design - Martin Wagner - PHP,MYSQL,Joomla