Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und think positive!
„Langsam hab ich das Gefühl, dass das Geschäft mit der Angst derzeit Hochkonjunktur hat“ seufzt Muttern, legt die Zeitung weg und beginnt das Mittagessen vorzubereiten. „Beispiel Vogelgrippe: Mehr oder weniger bewusst kaufe ich kein Hühnerfleisch mehr, sondern bereite lieber Zwiebelrostbraten zu. Rindfleisch! Und was ist mit BSE? Vergessen! Noch vor Kurzem tat ich das Gegenteil.“
Die Zwiebeln treiben ihr Tränen in die Augen. „Egal wo man hinsieht, es gibt nur negative Nachrichten. So wird die Angst automatisch bei Millionen Menschen zu einem bestimmenden Lebensgefühl! Der Bürger wird regelmäßig verunsichert und wartet instinktiv auf das „pure Elend“. Und Wirtschaft, Industrie und Medien verdienen sich eine Goldnase mit der Panikmache.“ Sie schmeißt die Zwiebelringe ins heiße Fett, es zischt wie die Wut in ihr. „Dabei ist Angst eine der häufigsten psychischen Störungen und bei etwa 10% der Bevölkerung schon behandlungsbedürftig! Frauen sind häufiger betroffen als Männer, wahrscheinlich weil sie sich von Natur aus mehr Sorgen machen.  Perfekt, Frauen sind ja auch die bessern Konsumenten!“ Nachdenklich wendet sie das Fleisch. „Positive Meldungen werden überlesen, Mutlosigkeit wird weiter verbreitet und so wird die negative Stimmung zum Selbstläufer. Da lob ich mir Martin Luther, der sagte: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Eben Muttern, hol dir einen Apfel und denk´ positiv!


© Marie Theres Kroetz Relin 2006- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 11
 
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