Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und die Tampon- Ente
Teenie stürzt an Muttern vorbei ins Bad, schnappt sich sämtliche Tampons, öffnet den Mülleimer und wirft sie weg- unverbraucht, wohlbemerkt. „Sag mal, tickst Du noch...?“ Muttern ist erzürnt. „Mama!“ unterbricht sie Teenie „Ich rette uns hier vor einer Vergiftung! Ich habe eine eMail bekommen, da warnen Experten vor Asbest in Tampons!“ Muttern schaut irritiert.

„Wirklich wahr! Krebserregendes Asbest wird den Hygieneartikeln beigefügt, weil man dann stärker blutet und mehr Tampons verwenden muss. Was sich die Industrie alles einfallen lässt, nur um Kohle zu machen!“ Teenie schnaubt vor Wut. „Ich hab das an alle meine Freundinnen weitergeleitet!“ Muttern schüttelt den Kopf. „Das kann ich nicht glauben. Aber möglich ist alles! Es soll ja auch Suchtstoffe in Schokolade geben. Komm, wir recherchieren mal.“ Muttern setzt sich vor den Computer und kämmt das Internet nach Asbest verseuchten Tampons durch. „Ha, hier: Das ist ein „Hoax“ - ein Gerücht, das via Kettenmail verteilt wird. Guck mal, selbst die Stiftung Warentest hat 22 Marken untersucht und keine Schadstoffe gefunden. Also, hol unsere Stöpsel wieder aus dem Müll, das ist eine Ente.“ - „Eine was?“ - „ Eine Ente! Früher war es für Journalisten schwer, Informationen zu überprüfen. Deshalb setzte man bei unbestätigten Nachrichten das Kürzel nt davor, das lateinische "non testatum". So wurde aus der Abkürzung nt En-te, für eine Meldung mit unglaubwürdigem Inhalt. Mit der Ente auf dem Teich hat die hier also gar nichts zu tun!“ 
Muttern grinst.
“Ist ein dickes Ei, die Tampon-Ente!“


© Marie Theres Kroetz Relin 2005- nicht erschienen in "Die Aktuelle" 

 
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