Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - GENial?

Als ich vor 7Jahren die Hausfrauenrevolution gründete, wählte ich als Logo ein Schwein. Ich war der Ansicht, dass Hausfrauen und Schweine viel gemeinsam haben: sie werden unterschätzt, sind intelligent, sehr reinlich und müssen trotzdem in einem Saustall leben. Beide geraten in Gefangenschaft unter Stress, sind ein Synonym für das Glück, aber auch für Negatives. Selbst im Sprachgebrauch passen viele Redewendungen über das Schwein auch für die Hausfrau. Meine „Logo-Sau“ habe ich mir als Markenzeichen patentieren lassen. So was geht. Aber heute blieb mir beim Mittagessen der Schweinebraten im Hals stecken, als ich las, dass genmanipulierte Schweine, Lebewesen, patentiert werden! Das Gen soll für saftigeres Fleisch sorgen, das zudem beim Braten weniger schrumpft. Diese Gen-Variante haben allerdings viele Schweine von Natur aus und nun fürchten die Bauern, dass alle diese Tiere unter das Patent fallen. In München hagelte es Proteste: „Die Gene sind frei“ und „Kein Patent auf Leben“, forderten die Demonstranten. Bauern werden durch die Patentansprüche der Konzerne weltweit in die Abhängigkeit gedrängt, Lebensmittel werden schweineteuer und der Hunger in der Dritten Welt ist kaum zu stoppen. Rinderwahnsinn? Ich glaube, ich werde Vegetarierin! Aber Pustekuchen: abgesehen von den 260 000 Genvarianten die allein beim Rind beansprucht wurden, gibt es von anderen Firmen bereits Patente auf Brokkoli, Tomaten und Salatköpfe! So eine Sauerei!
Bauern, bitte bleibt natürlich GENial!


© M.Th. Kroetz Relin 2009- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 18
 
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