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Weibsstück - Millionen-Bonus |
„Haben Sie schon unseren Wurst-Bonus?“ fragt die Verkäuferin beim Metzger. Ich winke ab. „Da kriegen sie bei jedem Einkauf 10% gutgeschrieben!“ hakt sie nach. „Na gut.“ Ich zahle und stopfe das Ding in meinen übervollen Geldbeutel. Da tummeln sich schon viele solcher Karten, die auf ihre Treuepunkte warten: von Bäcker und Tankstelle über Supermarkt mit Superprämie, vom Schuster bis zur Prämienmeile... ich komme mir vor wie ein Kommerz- Eichhörnchen!
Aber: Treue soll belohnt werden! Das muss sich auch der Chef der HSH Nordbank, Jens Dirk Nonnenmacher gedacht haben. Erst musste seine Bank wegen der Milliarden-Verluste vom Staat gestützt werden (kleine Finanzspritze von 3 Milliarden Euro, plus 10 Milliarden Staatsgarantien für Kredite) und nun bekommt der Gute eine „Bleibe-Prämie“ von knapp 3 Millionen, plus neuem Arbeitsvertrag über 3 weitere Jahre à 500 000 Euro. Das nenne ich Bonus! „Ich finde es unglaublich, dass sich manche Manager ihre Taschen mit dem Geld der Steuerzahler füllen. Ohne staatliche Hilfen gäbe es seine Bank heute nicht mehr", platzte dem Bundesfinanzminister Steinbrück der Kragen. Wie eine ironische Antwort darauf liest sich die Entscheidung des Landessozialgerichts, das Hartz IV-Empfänger zwingt, die Abwrackprämie beim Kauf eines Neuwagens auf ihre Leistungen anrechnen zu müssen. Im Urteil heißt es sinngemäß: Arbeitslose bekämen bereits genug Geld vom Staat - auf Kosten der Allgemeinheit.
Alles Wurst?
© M.Th. Kroetz Relin 2009- NICHT erschienen in "Die Aktuelle" Heft 31 HINWEIS: Dies war meine letzte Kolumne in "Die Aktuelle" - Wie mir die Redaktion ganz unerwartet mitteilte, wird von der neuen Chefredakteurin das Heft komplett umstrukturiert und meine Kolumne passt nicht mehr in die "Modernisierung". Nach 6 Jahren Kolumnistin und über 300 Kolumnen heißt es nun Abschied nehmen mit einem dicken Dankeschön an all meine Leser! |