Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und huhuhu,Honey!
„Du, der Eimer ist voll, juhuhu, Honey!“ singt Muttern gut gelaunt à la John Travolta, während sie die Mülltüte aus dem Eimer zieht. „Huhuhu, Honey!“ In der Hoffnung, dass ihre musikalische Bitte erhört wird, verschnürt sie den Sack, stellt ihn in den Gang und ruft „Wärst Du so lieb den Müll mit zunehmen?“

„Jaaa Mama!“ antwortet Teenie  murrend, schnappt sich die Tüte und wackelt mit der neuen schneeweißen Hose (als Blickfang Teile ihres Tangas) davon. Zufrieden wendet sich Muttern wieder ihrer Arbeit zu. „Ciao“ ruft ihre Tochter. Als Muttern den Gang erneut betritt, sieht sie sofort die verwaiste Mülltüte. „Immerhin, zwei Türen weiter ist sie schon gekommen!“ denkt sie und sagt zu dem vorbeirauschenden Girlie „Nimm bitte den Müll mit!“ „Gleich, Mama!“ sagt diese in Eile und weg ist sie. Muttern nimmt, schon etwas sauer die Tüte und stellt sie direkt vor die Haustür. „So, jetzt ist es wohl unübersehbar, dass der Müll seiner Bestimmung zuwandern soll!“ denkt sie. Ja, denkt sie! Als sie das nächste Mal nach den verblichenen Resten schaut, hat sich der Hund zwischenzeitlich damit beschäftigt. „Pfui! In der Tüte ist nichts zu fressen!“ schimpft sie das Tier und verschnürt den Sack erneut. „Tja, dann eben wieder ich!“ denkt Muttern verzweifelt, als es klingelt. „Ist Ihre Tochter da?“ fragt der junge Mann. „Nein, keine.“ antwortet sie verlegen, den Müll in der Hand. „Schade! Soll ich den Müll für Sie mitnehmen?“ „Ja, ähm, bitte!“ stammelt Muttern überrascht und denkt: „Netter Typ!“
Du, die Tüte ist weg, juhuhu, Muttern! Danke Honey!


© Marie Theres Kroetz Relin 2004- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 17

 
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