Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern laust der Affe

Ihr Duft betört ihn. Er kann sie riechen, sehr gut sogar. Sie steht vor der Qual der Wahl: groß und stark muss er sein, schon wegen der Gene. Könnte ja mehr daraus werden. Er spielt mit den Muskeln. Sie lächelt und prüft die anderen männlichen Angebote. Im Vergleich wirkt er doch wirklich sportlich, aktiv, charmant und solvent. Hofft sie zumindest. Sie startet ihre weibliche Strategie und schickt ihm bewusst einen schelmisch-provokanten Blick. Er beobachtet ihre Sanduhr-Silhouette, er findet sie so attraktiv und hübsch. Sie schwingt die Hüften. Was für ein dem gebärfreudiges Becken!
Er will sie- sofort! Sie bremst ihn ein: langsam Bürschchen! Sie jongliert mit ihrer Weiblichkeit und weiß sie wie Pointen zu setzen. Mit scharfen Blicken versucht er, sie einzuschätzen. Er versucht Plan B und lockt sie, indem er ihr ein Stück Ananas unter die Nase hält. Das war’s: jetzt kann sie dem attraktiven Versorger-Typ endgültig nicht mehr widerstehen!
„Ach, das war eine schöne Tier-Dokumentation, da schau ich mir die zweite Folge auch noch an.“, sagt Muttern zu ihrem Nachwuchs und meint: „Interessant, dass wir unseren haarigen Vorfahren so ähnlich sind! Der einzige Unterschied bei der Evolution von Mensch und Tier ist, dass das Alter der Erstgebärenden „Mädels“ oft jenseits der Dreißig liegt und der Mensch vom Aussterben bedroht ist. Denn ganz ohne Nachkommen kann nicht einmal der Hang zur Kinderlosigkeit stabil vererbt werden“
Muttern, mich laust der Affe!



© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 39
 
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