Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und das waren noch Zeiten!
„Ach ja, Schatzi!“ sagt Muttern etwas melancholisch und hakt sich bei ihrem Göttergatten ein. „Die Pubertät nagt an unseren Nerven und unsere Tochter hat ein Bauchnabelpiercing. Weißt Du noch, als die Kinder klein waren? Alle drei haben mich nach dem Stillen angespuckt und der Hintern der Großen sah mit der Windeldermatitis eher wie ein Pavianarsch aus! Ach, und unser Sohn, der mit der Gehschule die lange Treppe runtersegelte? Ich wäre fast gestorben vor Angst! Genauso wie bei seinen drei Ohroperationen, der Polypen- und der Phimoseoperation? Und als unsere Mittlere blau anlief, weil sie durch das Asthma keine Luft mehr bekam und sehnlichst in unsere Arme wollte?“ seufzt Muttern und erzählt weiter „Ja, sie war auch unsere Spezialistin für Knochenbrüche. Das kaputte Nasenbein, remember? Kinderkrankheiten hatten die drei wirklich bis zum Abwinken. Die Schlawiner haben doch nichts ausgelassen: Röteln, Windpocken, Masern, Scharlach, Ringelröteln und ganz zu Schweigen vom Drei-Tage-Fieber, den diversen Fieberkrämpfen- meine Güte, hatte ich da Angst! - bis hin zur Lungenentzündung. Achja...“ träumt sie weiter. „Und als sie alle drei Läuse hatten. Ha! Und wie viele Brechdurchfälle haben wir überstanden, mit x-mal Bettenbeziehen?“ Muttern lacht leise. „Die Stunden in der Notaufnahme, um die Platzwunden nähen zu lassen. Genau! Und die Gehirnerschütterung zusammen mit der Grünholzfraktur und den Schürfwunden nach dem Fahrradunfall!“ und fügt hinzu „Schön war’s! Da haben uns die Kinder noch gebraucht!“
Ja, das waren noch Zeiten, Muttern!



© Marie Theres Kroetz Relin 2004- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 43

 
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