Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern lernt Deutsch
„Während der ganzen Ausländerdiskussion die derzeit das Land beherrscht, frag ich mich, ob wir Deutschen selbst über genügend Sprachkenntnisse verfügen? Da lerne ich doch gerne mal wieder ein bisschen deutsch!“ Muttern wird bereits beim Buchstaben „A“ fündig: „Hä? Was sind denn „Auflaufkinder“?

Vielleicht Kinder aus armen Familien, die hauptsächlich mit Auflauf ernährt werden? Nein? Ach so, hier steht es ja: "Auflaufkinder" werden jene Minderjährigen genannt, die vor dem Anpfiff an der Hand von Profi-Fußballspielern auf den Platz laufen, um sich dem Publikum zu präsentieren. Ermittelt werden die Kids bei einem Gewinnspiel von McDonald’s und können anschließend als Werbeträger missbraucht werden!“ Muttern grübelt. „Das Wort "Auflaufkinder" ist genauso widerlich wie „Humankapital“, obwohl sich das in diesem Fall perfekt ergänzen würde!“ Sie liest weiter. „Und was ist der „Teamgeist“? Neuerdings bezeichnet das nicht mehr die Verbundenheit in einem Team, sondern den offiziellen Namen des Spielballs bei der FIFA Fußball-WM 2006! Das sind ja eher „suboptimale“ Wörter, wie Doris Schröder Köpf zu sagen pflegte. Auch so ´ne Wortschöpfung: „sub“ heißt „unter“ und „optimal“ eigentlich „das Beste“. Beide Wörter à la deutsch verbunden bedeuten aber einfach nur ein schlechtes Resultat. Deutsches Sprach, schweres Sprach!Und was koche ich heute fürs Humankapital?“ Muttern, mach was etwas typisch deutsches: einen Auflauf!



© Marie Theres Kroetz Relin 2006- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 16

 
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