Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und die Salatlüge
„MAMA! Du hast uns jahrelang belogen!“ - „Wie bitte?“ Muttern ist irritiert. „Warum sollte ich?“ Girlie fuchtelt wild mit einer Zeitschrift und dem Hausaufgabenheft vor Mutterns Nase herum. „Du zwingst uns Salat zu essen! In allen Variationen! Kopfsalat, Eisberg, Radicchio, Feldsalat- du kennst keine Gnade! Du hast uns immer erzählt, das Grünzeug wäre doch sooo gesund und wichtig für unser Wachstum! Und jetzt les´ ich hier, dass das alles gar nicht wahr ist! 100 Gramm Eisbergsalat enthalten 1,8 Gramm Ballaststoffe! Ich hätte mehr bekommen, wenn ich ein paar Seiten aus meinem Hausaufgaben-Heft gegessen hätte! Muttern lacht: „Ach, damit Du in der Schule erzählen kannst, du konntest keine Hausaufgaben machen, weil du dich gesünder ernähren wolltest? Lass mal lesen!“ Muttern schnappt sich das Magazin und liest laut: “Salat wird im Vergleich zu anderem Gemüse überbewertet. Ernährungsphysiologisch entspricht ein Kopf Blattsalat einer Mahlzeit bestehend aus einem Glas stillem Wasser mit einem Papiertaschentuch!“ Muttern schüttelt den Kopf. „ Wie? Salat besteht hauptsächlich aus Wasser, Kopfsalat sogar zu 95 Prozent!“ Girlie nickt freut sich: „Tschüß, Du Grünzeug!“ Muttern schüttelt den Kopf. „Warte mal, hier steht nämlich auch, dass anderes Gemüse dafür umso gesünder ist! Zum Beispiel Weißkohl! Dann gibt es eben heute einen schönen Krautsalat!“ Girlie murmelt „Igitt! Mein Hausaufgabenheft wäre mir lieber gewesen.“Da haben wir den Salat, Muttern!


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 16
 
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