Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - No risk, no fun?

Jeder ACHTE Deutsche ist arm! Das ergibt der neue Armutsbericht der Bundesregierung. Satte 13 Prozent der Bevölkerung können nur durch Sozialtransfers wie Kindergeld oder Arbeitslosengeld II überleben. Als reich gilt ein Alleinlebender, der im Monat mehr als 3418 Euro netto oder eine Familie mit zwei Kindern, die mehr als 7178 Euro zur Verfügung haben. Vor allem betroffen sind Langzeitarbeitslose und- wie immer- Alleinerziehende und deren Kinder. Allerdings sinkt das Armutsrisiko auf nur 4 Prozent bei den Haushalten mit Kindern- falls die Eltern Arbeit haben. Geringverdiener halten sich dank staatlicher Hilfe über Wasser. Bitte, welcher Hilfen? Ich bin alleinerziehende Mutter von drei Kindern, habe Arbeit und bin trotzdem „arm“. Mein monatliches „festes“ Einkommen erreicht nicht 3418 Euro, geschweige denn die 7178 Euro! Das Kindergeld für meine Große wurde ohne Begründung gestrichen, da ein Praktikum beim Theater nicht als Ausbildung gilt! Steuerklasse II ergibt einen Entlastungsbeitrag von 1308 €- und somit zahle ich fast wie ein Single, also Steuerklasse I. Für meine Texte muss ich bis zu 3 Monate nach Abgabe auf mein Honorar warten und bei Buchverlagen erhalte ich nur einmal im Jahr eine Abrechnung. Wird’s ein „Bestseller“ schwappt plötzlich Kohle rein, die das Finanzamt aber so versteuert, als erhielte ich monatlich eine hohe Summe. Wird es aber ein Flop, zahle ich drauf- no risk, no fun. Da hilft nur Eins: stur weiter zu kämpfen, für Mütter- und für Freiberufler!


© M.Th. Kroetz Relin 2008- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 23
 
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