Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Genfährlich!

Sie kennen das „salomonische Urteil“? Die Geschichte von den zwei Dirnen, die zeitgleich ein Baby bekamen, von denen eines starb. Die Mutter tauschte nachts einfach die Babys aus und behauptete von da an, das Lebende sei ihres. Da stritten die Mütter um das Baby und traten vor den klugen König Salomo (ca. 965- 926 v. Chr.). So entschied er: „Schneidet das lebende Kind entzwei, und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!“
Doch aus einer der Beiden sprach die Mutterliebe: „Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind, tötet es nicht!“ Da befahl der König: „Gebt jener das lebende Kind, und tötet es nicht, denn sie ist seine Mutter.“ Heute sieht das ganz anders aus, im Labor gibt es kaum noch Tabus: Forscher der Universität Newcastle haben Embryonen geschaffen, die zwei Mütter und einen Vater haben! Mit ihrer Methode will das Team um Patrick Chinnery in Zukunft bestimmte Erbkrankheiten bereits beim Embryo heilen. Die Wissenschaftler haben bei befruchteten Eizellen, die bei künstlichen Befruchtungen übrig geblieben waren, einen Teil des Erbgutes ausgewechselt. Die Eizellen enthielten zunächst das Erbgut eines Vaters und einer Mutter. Noch am Tag der Befruchtung tauschten die Zellbiologen Teile des mütterlichen Erbgutes durch das Erbgut einer zweiten Frau aus. So erhielt der Embryo zwei Mütter. Die Entwicklung verlief normal. Britische Vorschriften zwangen die Forscher, die Zellen nach fünf Tagen zu töten.
Mein „Urteil“: GENFÄHRLICH!




© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 10
 
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