Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und das Fastfood
„Also, Kinder“ schmatzt Muttern ihren Kindern entgegen „nun sind wir schon mal hier und jetzt lass ich mir von euch den Appetit nicht verderben!“ Sie beißt noch einmal genüsslich in den Burger, die Sauce tropft, die Finger pappen, aber Muttern schimpft weiter: „Ich verstehe euch nicht! Ihr meckert doch immer über meine gesunde Küche! Da will ich euch eine Freude machen und spendiere Fastfood und nun wollt ihr nichts essen?“ - „Mama, ich hab gelesen, dass in den Nuggets das ganze Huhn verwendet wird! Alles! Auch die Federn! Das ist eklig! Und die Saucen bestehen hauptsächlich aus Zucker.“ antwortet Girlie. Muttern schluckt. „Und hast Du gewusst,“ wirft Teenie ein, „dass in der Apfeltasche kein einziges Stückchen Apfel drin ist?“ Muttern stockt. „Was denn dann?“ - „Nur Kartoffeln! Denen wird mit Chemie der Apfel-Geschmack beigebracht. Kannst du dir das vorstellen?“ -  „Nö.“ Muttern nimmt einen Schluck Cola. „Und das Cola besteht aus einem Extrakt und wird erst hier in dem Becher mit Mineralwasser gemischt. Ich hab im Fernsehen einen Film über die Fastfoodketten gesehen- bäh!“ mischt sich auch Sohnemann ein. Muttern wischt sich den Mund und kontert: „ Ja, ja, ich weiß. Und in den Gummibärchen sind Schweineschwarten und Rinderknochen, die Verpackung schadet der Umwelt, der schnelle Imbiss der Gesundheit und so weiter. Aber könnt ihr Ernährungsexperten mir mal verraten, warum ihr bei meiner Hausmannskost dann die Nase rümpft und statt dessen Smacks & Co. bevorzugt? Hä?“
Schweigen.
Tja, keine Antwort ist auch eine Antwort, Muttern.


© Marie Theres Kroetz Relin 2005- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 47
 
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