Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und ein Herz für Tiere
Putztag bei Muttern. Sie beginnt mit dem Staubsaugen und das Radio läuft im Hintergrund:„Berlin. Frau Renate Künast setzt sich beim Verbot der Käfighaltung für Legehennen durch.“ Muttern hört interessiert zu und saugt ein Spinnennetz samt Spinne ein.

„Ab Ende 2006 ist die herkömmliche Käfighaltung verboten, erklärte  Künast und erteilte einem mehrheitlich getroffenen Beschluss des Bundesrates eine Abfuhr.“ „Jawohl,“ denkt sich Muttern „diese Tierquälerei muss wirklich ein Ende haben!“ Sie zieht einen Schrank vor und entdeckt einen nicht zu Ende gelutschten Lolly gleich neben einer Ameisenstrasse. „Ach, meine Kinder!“ ärgert sich Mutter „Muss morgen gleich einen Ameisenköder kaufen!“ und putzt genervt weiter. „...Tierschutz-Verordnung für Schweine und andere Nutztiere gekoppelt, und so gehofft Künast unter eine Art moralischen Zugzwang zu setzen...“ „Hoffentlich!“ antwortet Muttern dem Radio, holt langsam aus und PATSCH! “Erwischt, lästige Fliege! Hättest mich halt nicht beim Putzen stören sollen!“ „...die Haltung in den Käfigen sei pure Tierquälerei und damit nach Paragraph 2 des Tierschutzgesetzes strafbar mit Gefängnis von 3 Jahren.“ Muttern wischt weiter und sieht mit Entsetzen Silberfischchen in der Badewanne. „Igitt, wie eklig!“ Schnell wird mit Putzmittel den Fischchen ein Ende bereitet. Endlich - das Haus ist sauber. Muttern begibt sich in die Küche um das Mittagessen zu zubereiten. „Der Mensch ist grausam. Warum haben so viele kein Herz für Tiere?“ überlegt sie, während sie ordentlich das Hähnchen paniert.
Bon appetit!


© Marie Theres Kroetz Relin 2004- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 06 

 
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