Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Schrottreif

Wer A sagt, sollte auch B sagen. Das müsste selbst bei den Politikern angekommen sein. Ist es aber nicht! Vorab: Die Herstellung eines Autos bedarf so vieler Rohmaterialien – über Wasser, Metall, Energie etc. –, dass man diesen Wagen eigentlich 100 Jahre fahren müsste, damit sich die Umweltbelastung wenigstens auszahlt. Dank der Abwrackprämie haben wir nun den Salat: Autofriedhöfe quellen über! Konnte ein Schrotthändler in der Vergangenheit jährlich höchstens 150 Autos verschrotten, so sind es heute bis zu 30 Anwärter täglich, die den begehrten „Verwertungsnachweis“ erstreben. Zirka 3,2 Millionen Autos wurden jährlich abgemeldet. 2 Millionen davon wanderten ins Ausland – dorthin, wo ein 9 Jahre alter Kleinwagen geradezu ein Rolls-Royce ist. 1,2 Millionen landeten bei den Verwerteten. 2009 aber, wurden schon in den ersten drei Monaten weit mehr als 800.000 Fahrzeuge auf den Schrottplätzen „beigesetzt“! Und die Folgen sind fatal: Die Schrotthändler sind überfüllt, wissen nicht mehr, wohin mit dem Müll, die Ersatzteillager quellen über, die Gebrauchtwagenhändler müssen dicht machen und das wenig betuchtere Ausland muss auf den fahrbaren Secondhand-Untersatz verzichten. Eine gesamte Infrastruktur bricht zusammen und die Blechlawine wird, früher oder später, zum Umwelt-Albtraum. Nur die Autoindustrie kann sich die Hände reiben und eine goldene Nase verdienen. Da kann ich nur sagen: Diese „umweltfreundliche“ Abwrackprämie ist schrottreif, werte Politiker!



© M.Th. Kroetz Relin 2009- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 16
 
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