Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort – Heimatkanal schaut sich diese Sünden einmal genauer an. In 14 Episoden à fünf bis zehn Minuten werden ab dem 15.01.18 immer montags um 21:45 Uhr die Geschichten von insgesamt elf fiktiven Sünderinnen und Sündern erzählt.
Die Kurzfilmreihe wurde Ende 2017 in München und Ismaning unter der Regie von Johann Buchholz gedreht.
Süddeutsche Zeitung 14.01.2018:
„Kleine Sünden ist eine Fingerübung; ein paar Mal muss man wirklich schmunzeln.“
Episode: „Frau Hundhammer“ – Folge Nummer 9
Ausstrahlung am 19. März 2018, 21:45, Heimatkanal
Bereits in den Sechzigerjahren zum Kinostar avanciert, gehört Friedrich von Thun seit Langem zur Elite des deutschen Films und Fernsehens. In der Kurzfilmreihe „Kleine Sünden“ spielt er einen Priester, der die Sünder von ihrer Last befreien soll. Dabei kommt er in allerhand kuriose Situationen und fragt sich, ob manche Sünder einfach nur eine Entschuldigung für ihr Verhalten suchen.
Als Sohn Friedrich von Thuns ist Max früh mit der Schauspielerei in Berührung gekommen. Er übernimmt bei „Kleine Sünden“ den Part des Kaplans, der nicht nur in prekäre Situationen mit den geläuterten Sündern gerät und einmal sogar glaubt, Jesus persönlich stehe vor ihm. Auch ein kleines Mädchen lässt ihn fast ungläubig werden – auf zweifache Weise.
Die Grand Dame der deutschen Schauspielkunst gibt sich die Ehre! Ob als mondäne Mona in Helmut Dietls Kultserie „Kir Royal“ oder im Filmhit „Altersglühen – Speed Dating für Senioren“, ihre Präsenz auf dem Bildschirm ist immer wieder faszinierend. Im Beichtstuhl auf Heimatkanal verkörpert Senta Berger eine Schauspielerin, die sich selbst fragt, ob Neoliberalismus eine Sünde ist – und das auf äußerst charmante Weise.
Vom Regen in die Traufe kommt im wahrsten Sinne des Wortes Veronica Ferres, denn sie flieht fluchend und mit all ihren Einkaufstüten vor dem nassen Wetter in die Kirche, hat im Beichtstuhl aber alles andere im Sinn als zu beichten. Stattdessen sieht sie den Priester eher als Seelenklempner an, den sie über die Affäre ihres Freundes mit ihrer besten Freundin einweiht.
Er kennt die Höhen und Tiefen des Lebens in der Öffentlichkeit wie kein anderer: Heiner Lauterbach. In seiner Rolle als Sünder – O-Ton: „Ich habe so viel gesündigt, der Teufel musste sich Notizen machen“ – schafft er es, seine kleinen Vergehen gar nicht mehr als solche aussehen zu lassen und zieht den Priester gar auf seine Seite. Dem Teufel dürfte das recht gut gefallen.
Aus dem legendären Hörbiger-Clan stammend, ist auch Mavie Hörbiger auf der Filmleinwand zu Hause. In ihrer Rolle als Sünderin, bittet sie den Kaplan um die Erlaubnis, sich scheiden zu lassen. Doch weshalb scheint ihre Ehe so schrecklich? Darauf hat sie eine sehr skurrile Antwort, die den Geistlichen an seinem Verstand zweifeln lässt. Und es stellen sich für sie noch viel wichtigere Fragen: Gibt es im Himmel Gleichberechtigung und ist ihr Ehemann im Himmel immer noch ihr Ehemann?
„Sonnenallee“, „Crazy“, „Sommersturm“ – Robert Stadlober zeigte sein Können schon in den größten deutschen Kinoerfolgen. Nun auch bei „Kleine Sünden“. Doch woher kommt er auf einmal und wieso spricht er von seltsamen Geräten, ohne die Menschen heute nicht mehr leben können? Der Kaplan ist zunächst verwirrt, doch immer mehr spricht dafür, dass der Herr selbst zurückgekehrt ist. Ob mit ihm die Nerven durchgehen?
Ob es einem Geistlichen schon untergekommen ist, dass ein Sünder schon vor der eigentlichen Sünde beichtet und sich quasi pro forma schon einmal dafür entschuldigt? Kabarettist und Schauspieler Stephan Zinner gibt sich in „Kleine Sünden“ nach eigener Aussage der Wut und Rachlust hin. Doch noch ist gar nichts passiert. Sein Plan lautet, einen Politiker durch den Kakao zu ziehen – weil dieser ihn mag. Sowas aber auch.
Monika Baumgartner spielt nicht nur eine Hauptrolle beim „Bergdoktor“, als Sünderin schaut sie diesen auch – und zwar jeden Tag um die gleiche Uhrzeit. Davon abweichen darf nichts. Und auf einmal vergisst sie die Zeit und ihr Tag verläuft im Chaos. Ob Gott ein solch konfuses Leben duldet? Der Kaplan kann diese Frage nicht sonderlich ernst nehmen und gibt der Dame einen guten Rat.
Als Tochter der großen Maria Schell führte für Marie Theres Kroetz-Relin kein Weg an der Schauspielerei vorbei, doch auch als Autorin feiert sie große Erfolge. In „Kleine Sünden“ mimt die gebürtige Bayerin eine Lehrerin, deren einzige Sünde es zu sein scheint, zwei Schülern bessere Noten gegeben zu haben. Doch woher kennt sie nur die Stimme des Kaplans und wieso könnte diese Beichte für ihn noch äußerst unangenehm werden?
Widersprechen sich die Evolutionstheorie und die kreative Intervention Gottes? Papst Franziskus sagt nein. Doch Mirko Lang ist in seiner Rolle als Sünder skeptisch. Denn er ist in Sachen Evolution und Kirche einer ganz anderen Meinung als der Kaplan. Dass sich die Bibel unterschiedlich interpretieren lässt, kommt ihm da gerade recht. Vielleicht kann man also auch Ehebruch anders definieren als im klassischen Sinne?
Fernsehen, Theater, Synchronrollen – Gerit Kling ist dem deutschen Publikum seit den Achtzigerjahren bekannt und spielt sich vor allem in TV-Produktionen in die Herzen der Zuschauer. In „Kleine Sünden“ mimt sie eine Schauspielerin, die sich über die Rolle des Mannes beim Fernsehen echauffiert. Doch was will sie beichten? Das fragt sich auch der Kaplan, der sich bald als Therapeut sieht.
Die neunjährige Yolanda steht noch ganz am Anfang einer Schauspielkarriere und verkörpert in „Kleine Sünden“ ein junges Mädchen, das beim Kaplan zunächst nur beichtet, Schokolade geklaut zu haben. Doch sehr schnell merkt dieser, dass dahinter weit mehr steckt. Bald glaubt er, seinen Ohren nicht zu trauen.
Alle Fotos © Sabine Finger/Heimatkanal