Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern wandert aus

Wütend haut Muttern die Tür zu. "Sie bewohnen mit drei Kindern eine Vier-Raum-Wohnung.", äfft sie zornig nach. „O-Ton des Finanzbeamten den ich zur Ortsbesichtigung eingeladen habe. Toll!  Seit Wochen kämpfe ich mit dem Finanzamt, die mir die Absetzbarkeit meines Arbeitsplatzes streichen wollen. Meine ganze Tätigkeit, wird somit steuerlich- sowie  versicherungsmäßig in Frage gestellt. Eben weil ich als Selbstständige von zuhause aus arbeite. Deren Begründung: Für jede haushaltszugehörige Person muss ein weiterer Wohnraum zur Verfügung stehen. Das ist bei mir nicht der Fall und jetzt sagten mir die Finanzfuzzis, das würde ja sonst zu asozialen Verhältnissen führen, wenn ich auch noch ein Arbeitszimmer beanspruchen würde! Das ist: Diskriminierung, kein Schutz für Familie und berufstätige Frauen! Anstatt froh zu sein, dass ich mich überhaupt  um Arbeit bemühe! Ich könnte mich Stunden darüber aufregen: immer dieses Geschwätz von „Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie“, aber in Realität wird frau dann von Beamten gepiesackt. Eigentlich wäre das eine Verfassungsbeschwerde wert! Drei Steuerzahler hab ich geboren und groß gezogen. Von wegen: Mütter haben die freie Entscheidung! Kein Wunder, dass Deutschland schrumpft: Ende 2006 lebten in der Bundesrepublik 82.314.906 Menschen, genau 123.089 weniger als ein Jahr zuvor. Der Grund: Immer mehr Auswanderer und weniger Kinder. Tja, ich bin dann mal weg!“ Und tschüß, Muttern, bis zur nächsten Steuererklärung.


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 28   

 
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