Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Weibsstück - Let’s dance!

Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt – plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern. Dieses humorvolle Zitat von Ephraim Kishon birgt eine traurige Realität in sich: Rund eine Million Menschen in Deutschland leidet an der unheilbaren Krankheit Alzheimer! Die Erkrankten verlieren ganz langsam die Fähigkeit, bewusst und ohne Hilfe leben zu können. Sie werden realitätsfern, apathisch und ihre Einsamkeit führt zur Isolation, von der auch die betreuenden Angehörigen betroffen sind. Sie erleben ihr eigenes Leben im Rückwärtsgang und werden wieder zu Kindern. Und irgendwann können sie sich nichts mehr erinnern, nicht mal mehr an ihren Ehepartner. Aber eins haben sie nicht vergessen: die Musik aus ihrer Kindheit und Jugend. Untersuchungen zeigen, dass Alzheimer-Patienten durch Musik für einen Moment zurück ins Leben dürfen und plötzlich wieder singen und tanzen können. Drum lädt die Ingoldtädter Alzheimer-Gesellschaft jeden ersten Samstag im Monat zum Tanzcafé ein. Hier kann man viele kleine „Wunder“ erleben: „Erkrankte, die nicht mehr alleine im Alltag zurechtkommen, sind aufgestanden und haben Tango getanzt“, erzählt Alzheimer-Experte Winfried Teschauer. Ein wunderbares Projekt! Ohne Musik könnte ich nicht leben. Jedes Lied ist in meinem Herzen gespeichert. Und ein Sprichwort sagt: Tanzen ist der vertikale Ausdruck für ein horizontales Verlangen. Oder die erotischste Form von Sex. Aber auf alle Fälle gesund! Also: Let’s dance!


© M.Th. Kroetz Relin 2009- erschienen in "Die Aktuelle"   Heft 26
 
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