Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und das Dorf
"Ich kann dir nicht zuschauen, wie du immer im Essen rumstocherst!“ schimpft Muttern mit dem Sohn am Mittagstisch. „Ist ja furchtbar!“ Und Teenie ermahnt: „Täglich sterben 40.000 Kinder an den Folgen des Hungers!“ - „Dazu hab ich grade eine interessante Statistik gefunden:“ Girlie beginnt mit vollem Mund aus der Zeitung vorzulesen: „Lebte die ganze Menschheit in einem Dorf von 100 Einwohnern, würde sich die Bevölkerung so zusammensetzen: 57 Asiaten, 21 Europäer, 14 Amerikaner (Nord und Süd), 8 Afrikaner. 52 wären Frauen, 48 Männer, 70 Nicht-Weiße, 30 Weiße, 70 Nichtchristen, 30 Christen, 89 Heterosexuelle, 11 Homosexuelle, 6 Personen besäßen 59 % des gesamten Weltreichtums und kämen aus den USA, 80 wohnten armseligst, nur 20 menschenwürdig, 70 wären Analphabeten, 50 unterernährt, 1 würde gleich sterben, 2 würden geboren, 1 hätte einen PC, nur 1 hätte studiert. Und hier steht extra noch für mein Bruderherz: falls sich in deinem Kühlschrank Essen befindet, du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum Hinlegen - bist du reicher als 75% der Weltbürger.“ - „Diese Aufzählung kenne ich,“ sagt Muttern „das war eine Ketten-eMail der „intelligenteren Art“. Interessant ist allerdings, dass so etwas in der Zeitung als echte Statistik ausgeben wird. Aber vielleicht bewirkt es wenigstens positive Kettenreaktionen wie „Nachdenken“. So und nun esst endlich!“ Guten Appetit, Muttern, die Welt ist nämlich ein Dorf...


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 15
 
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