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FREUNDIN: "Ich genieße meine Freiheit" - Interview von Denise Knaup |
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Marie Theres Kroetz Relin schreibt jetzt FREUNDIN Online-Tagebuch
Selten wird ein Paar so fröhlich geschieden: Marie Theres Kroetz-Relin und Franz Xaver Kroetz lachten, als sie im November 2006 nach 14 Jahren Ehe vor den Scheidungsrichter traten. Seit der Trennung verstehen sie sich besser als vorher. „Endlich können wir wieder kommunizieren und uns akzeptieren“, sagt Kroetz-Relin. „Mir ist das sehr wichtig, schließlich haben wir 18 Jahre miteinander verbracht und gemeinsame Kinder.“ Für ihre Familie gab sie die Schauspielkarriere auf. 2002 meldete sie sich mit der Community „Hausfrauenrevolution.de“ zurück. Ab sofort schreibt die 40-jährige online in der Viplounge auf www.freundin.de über ihre Arbeit und Privates. Ein Interview über Neuanfänge.
Freundin: Was heißt Neuanfang für Sie?
Kroetz-Relin: Neuanfang ist täglich. Man muss das Unerwartete einkalkulieren, sich auf Neues einlassen und nicht sagen: Ich kann das nicht. Frauen haben oft Angst, etwas zu wagen. Wenn sie immer „die Gute“ und perfekt sein wollen, gehen sie unter.
Welche Rolle spielt Ihr Internetportal „Hausfrauenrevolution“ für Ihr Leben?
Jahrelang hatte ich mein Kreativpotential unterdrückt. Mein Körper zeigte mir: So geht es nicht weiter. Ich hatte Lungenembolie und Schilddrüsenüberfunktion. Mit dem Portal verschaffte ich mir einen Job, erschrieb mir die finanzielle Unabhängigkeit und konnte nach vier Jahren Hin und Her endlich die Scheidung durchziehen.
Wer half Ihnen bei der Scheidung?
Es gibt zwar Menschen, mit denen man redet, aber entscheiden muss man das allein. Es ist ein innerer Weg.
Sie haben sich mit drei Kindern scheiden lassen. Was raten Sie Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind?
Die Politik bietet keine Lösung. Frauen müssen schon früh viel weiter denken: Sichert euch finanziell ab. Wenn ihr kein Geld verdient, fordert es von eurem Mann ein. Habt den Mut dazu! Tut euch zusammen. Frauen halten selten zusammen, dabei wäre das so leicht.
Hat Ihnen die Hausfrauen- und Mutterrolle nicht auch Spaß gemacht?
Ich bin gerne eine junge Mutter gewesen. Die Kids sind jetzt aus dem Gröbsten raus und ich kann durchstarten.
Wie hat sich Ihr Leben verändert?
Meine Freiheit genieße ich! Trotzdem ist es anstrengend, alles alleine zu meistern. Mir fehlt manchmal der Austausch mit Erwachsenen und Zeit für mich. Deshalb nehme ich jetzt Klavierstunden und tanze Salsa. Wegen der Kinder ist das nicht immer unkompliziert. Meine Privatssphäre muss ich erkämpfen.
Worüber werden Sie bei uns bloggen?
Es wird ein Tagebuch mit meinen privaten und beruflichen Erlebnissen. Die Leserinnen schauen mir im Alltag über die Schulter, lesen, wie ich lebe und wie ich Themen für meine Kolumnen und Bücher recherchiere.
Ihre Strategie für Abschiede und Neuanfänge?
Offen bleiben. Ich kann ja nicht rausgehen und auf was Schlimmes oder auf das Glück warten. Das Glück klopft nicht einfach so an. Für sein Glück muss man schon selber den Hintern bewegen.
Kasten:
Marie Theres Kroetz-Relin
l Geboren am 30. Juni 1966 in München. Tochter des Filmstars Maria Schell und des Regisseurs Veit Relin.
l Erfolge Erster Spielfilm: „Secret Places“ (1983), 1987 Goldene Kamera als beste Nachwuchsspielerin, 1988 Rolle in Sönke Wortmanns „Drei D“. Bücher: „If pigs could fly - Die Hausfrauenrevolution“ (Piper 2004, 9,95 Euro), „Wie Frauen ticken“ (Schwarzkopf&Schwarzkopf 2006, 9,90 Euro).
l Privat lernte 1987 den Dramatiker Franz Xaver Kroetz kennen – Hochzeit 1992, Scheidung 2006. Lebt mit den gemeinsamen Kindern Josephine (18), Magdalena (14), Ferdinand (11) auf Teneriffa.
© FREUNDIN erschienen am 17.1.07 Heft 03 |
